Deutsche Meisterschaft im System Beton mit „Wetter“

(Gold und Silber lieb‘ ich sehr, …)

Während der MSC Bensheim-Auerbach im letzten Jahr bei der Deutschen Meisterschaft im System Beton (Minigolf) in Herten nur mit den vier Spielern der Seniorenmannschaft angetreten war (Achtungserfolg Platz zwei hinter der Heimmannschaft), reisten dieses Jahr immerhin fünf Spieler und eine Spielerin zur „Deutschen“ ins niederbayrische Landshut. Wie es für ein nationales Großevent zu erwarten ist, bereiteten sich alle akribisch auf das dreitägige Turnier vor. So wurden aus den mittransportierten Ball-Hundertschaften einige Dutzend ausprobiert und letztendlich nur einige wenige für das Sportereignis selektiert und teilweise mit Heiz-/Kühlkoffern auf die gewünschte Temperatur gebracht.

Neben den eigenen Trainingsergebnissen bestätigte auch ein Blick in die historischen Ergebnistabellen, dass in Landshut überdurchschnittlich gute Ergebnisse (geringe Schlagzahlen) erzielt werden können. Der Eine oder die Andere erhoffte sich wohl neue persönliche Rekorde auf den Betonbahnen. Doch wie so oft in diesem Jahr, spielte der Wettergott sein eigenes Spiel.

Schon am ersten von drei Spieltagen kam es zu drei Regenunterbrechungen, getoppt  von einer Turnierunterbrechung  (Verschiebung) auf den Folgetag. So schlossen die meisten Spieler*innen die drei für den ersten Spieltag vorgesehenen Runden erst am Tag zwei ab. An den nächsten beiden Turniertagen sollte es wettertechnisch nicht wesentlich besser laufen. So startete Tag zwei direkt mit Regen und einer gut zweistündigen Turnierverschiebung. Auch am dritten Tag kam es zu Regenunterbrechungen, wobei von den Spieler*innen der jeweilige Zeitpunkt oft nicht nachvollzogen werden konnte (mal zu früh, mal zu spät). Die entsprechenden Verzögerungen führten letztendlich zur einer Verkürzung des Turniers und damit zum Ausfall der beliebten Finalrunde (die drei besten Spieler*innen je Kategorie treten direkt gegeneinander an). Aufgrund des unbeständigen Wetters wurden auch die Rekord-Hoffnungen schnell ad acta gelegt.

Für den MSC ging Susanne Parr in der Alterskategorie Seniorinnen II  (SW II) in Landshut an den Start. Parr startete mit einer ordentlichen 26er Runde, leider gefolgt von ihrer schlechtesten Runde (31 Schläge). Mit einer hervorragenden 24, und damit der besten Runden im gesamten Turnier in ihrer Kategorie, spielte sie sich jedoch wieder ins SW-II-Spitzenfeld. Brigitte Scharold vom 1. Mainzer MGC hatte da jedoch bereits vier Schläge Vorsprung. Am zweiten Tag spielte Parr ordentlich (29/30/26) und konnte damit die Verfolgerinnen weitgehend in Schach halten, die Mainzerin Scharold hingegen konnte weiter Boden gut machen. Mit den nächsten beiden Runden (28/25) spielte Parr sich genügend Vorsprung heraus, so dass selbst die 30er Abschlußrunde ihren verdienten Silberplatz nicht mehr gefährden konnte.

Bei den Seniorenmannschaften gab es von Anfang an ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei mehrere Mannschaften lange Zeit in Schlagdistanz zu den Medaillen und sogar dem ersten Platz blieben. Die Mannschaft des MSC Bensheim-Auerbach spielte über das ganze Turnier hinweg konstant gute Rundendurchschnitte zwischen 25,0 und 26,7 (Mannschaftsrunden zwischen 75 und 80 Schlägen bei drei gewerteten Runden). Damit führte der MSC das vierzehn Mannschaften umfassende Feld bis zur letzten Runde an, dicht gefolgt von der ersten Mannschaft des BGC Landshut und den Gewinnern des letzten Jahres, der Mannschaft des BGV Backumer Tal Herten. Die beiden direkten Konkurrenzmannschaften spielten jedoch in der finalen sechsten Runde jeweils etwas besser als die Bensheimer. Letztendlich blieb die Seniorenmannschaft mit 469 Schlägen und einem Rundendurchschnitt von 26,1 Schlägen zwar vor der Mannschaft aus Herten (26,2), wurde aber auf der Zielgeraden von den Landshutern um nur zwei Schläge auf Platz zwei verwiesen (25,9). Eine weitere Silbermedaille, die vor dem Turnier wohl als positive Platzierung eingeschätzt wurde, nach dem Turnierverlauf jedoch etwas enttäuschte.

Während die Mannschaftswertung nach sechs Runden beendet war, durften mit Ausnahme von Hans-Peter Fritsch, der mit einem Rundendurchschnitt von 28,8 Schlägen den sogenannten Cut nicht schaffte, alle weiteren in der Altersklasse SM II startenden Bensheimer noch drei weitere Runden spielen. Reinhold Hilß spielte mit Ausnahme von Runde zwei (30 Schläge) durchweg gute Ergebnisse und belegte mit einem Durchschnitt von 27,4 Schlägen den elften Platz. Der letztes Jahr noch für Pfungstadt startende Überraschungssieger des letzten Jahres Peter Droste leistete sich in Runde acht leider mit 32 Schlägen einen Ausrutscher. Nur wegen der zuvor erspielten 23er Runde (zweitbeste Einzelrunde in der Alterskategorie SM II) landete Droste schlaggleich mit dem fünften Platz, aber wegen einer höheren Differenz von bester zu schlechtester Runde auf dem siebten Rang (27,0). Nach neun gespielten Runden war der Abstand zu Silber und Bronze (fünf respektive vier Schläge) jedoch recht gering. Trotz gesundheitlichem Handicap spielte der Bensheimer Andreas Träger das gesamte Turnier ohne negativen Ausreißer. Mit einem Gesamtdurchschnitt von 26,8 Schlägen fehlten nur zwei Schläge zum Bronzeplatz. Was wäre wohl ohne Handicap drin gewesen?

Zur Vervollständigung des gleichnamigen Gedichtes/Volksliedes „Gold und Silber lieb‘ ich sehr“ fehlt nach den beiden gewonnenen Silbermedaillen noch die Goldmedaille. Wer, wenn nicht der in den letzten Jahren fast ausnahmslos gut spielende Hannes Klee sollte für den MSC Bensheim-Auerbach den Titel holen? So überzeugte Klee in Landshut insbesondere durch eine geringe Fehlerquote und durchweg gute Rundenergebnisse, darunter auch die beste Einzelrunde in der Alterskategorie SM II (22). Mit einem Turnierdurchschnitt von 26,0 Schlägen und vier Schlägen Vorsprung zu Platz zwei erspielte Klee sich die ihm allseits gegönnte Goldmedaille.

Bericht von Peter L. Droste